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Social Media
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27.09.2022 | 
Mittelschule, Blog

Social Media - zwischen Chancen und Gefahren

Fast jeder Jugendliche befindet sich heutzutage auf Social Media: Tik Tok, Instagram und Co sind beliebter denn je. Social Media ist mehr als nur Spaß.

Junge Menschen können sich einen Außenauftritt verschaffen, der beispielsweise bei der Praktikumssuche nützlich sein kann. Außerdem ermöglichen die sozialen Medien das Vernetzten mit Menschen aus aller Welt. Doch Social Media bietet auch Gefahren - und über die sollte sich jeder Nutzer im Klaren sein.

Die Chancen und Vorteile

 

- Social Media bietet eine Plattform zur Selbstdarstellung. Wer sich heutzutage auf ein Praktikum oder einen Nebenjob bewirbt, muss damit rechnen, dass Personaler das Netzwerk durchforsten. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den sozialen Netzwerken kann dabei durchaus einen positiven Eindruck hinterlassen. Das gilt vermutlich gerade in bestimmten Branchen: Künstlerische Fotografie oder Malerei, Fashion, eine umweltbewusste Lebensweise, ein Kochkanal und andere Plattformen können durch Social Media besonders präsentiert werden. Natürlich funktioniert dies auch umgekehrt: Zu viele wilde Partyfotos und zu private Bilder hinterlassen beim Personaler schnell einen negativen Eindruck. 

- Gleichzeitig lernen junge Menschen durch den Umgang mit Social Media einen neuen Umgang mit dem Internet. Kurznachrichten werden schnell und überall verbreitet. Ideen werden geteilt.

 

- Der Umgang mit Datenschutzrichtlinien und privaten sowie öffentlichen Accounts muss zwangsläufig gelernt werden. 

- Letztlich hilft Social Media natürlich bei der Vernetzung. Jeder kann mit jedem anderen aus der ganzen Welt in Kontakt treten. Alles, was es benötigt, ist eine kurze Message auf Instagram oder ein Kommentar unter einem Video. Junge Menschen haben die Möglichkeit, diese Kontakte wertvoll zu nutzen. Sie können Freunde mit gleichen Interessen finden - egal, wie ungewöhnlich ihre Hobbys erscheinen mögen. Sie können Fremdsprachenkenntnisse auffrischen. Sie haben die Möglichkeit, neues zu lernen und Ideen auszutauschen.

Kurzum: Social Media kann eine Reihe von Vorteilen bieten. Doch an all diesen Vorteilen knüpfen auch gewisse Gefahren an.

Soziale Medien und ihr Suchtpotenzial

Ein großes Problem von Social Media ist das hohe Suchtpotenzial. Die Netzwerke sind gerade darauf ausgelegt, sie möglichst lange und häufig zu konsumieren. Nur so lässt sich mit ihnen Geld machen. Werbeanzeigen werden immer wieder aufgeworfen. Je mehr Werbung konsumiert wird, desto lukrativer für die Anbieter. Deshalb sind die Apps und Algorithmen genau so hergestellt, dass der Nutzer möglichst lange dran bleibt. Das geht sogar so weit, dass die Algorithmen erkennen, wie lange ein Bild oder Video angesehen wird. Der Algorithmus "merkt" sich dies und schlägt dem Nutzer ähnliche Bilder und Videos vor - darunter immer wieder auch Werbung. So bleibt der Nutzer immer länger am Handy. Die große Gefahr daran: Viele Menschen wissen plötzlich gar nicht mehr, wie sie ohne Social Media leben können. Ob das ein Problem ist? Allerdings. Eine Sucht nach Social Media ist genauso gefährlich wie jede andere Sucht. Die Süchtigen können sich schlecht konzentrieren, kaum funktionieren, erleiden physische Schäden (wie krumme Nacken, schlechte Augen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen). Social Media sollte daher immer nur in Maßen konsumiert werden.

Auf erste Suchtanzeigen sollten Eltern und Freunde und natürlich auch die Betroffenen sofort reagieren.

Die schöne Scheinwelt

Eine weitere Gefahr von Social Media ist das Kreieren der Scheinwelt. Auf Instagram und Co kann jeder ein Leben führen, wie aus dem Märchen. Das große Eis lässt sich verschlingen, ohne dabei dick zu werden. Die Sonne scheint fast jeden Tag. Zum Haus gehört ein eigener Pool. Man hat viele Freunde, jeden Tag ein anderes Outfit an und beginnt den Morgen mit Fitness und einem Kaffee aus der professionellen Espresso-Maschine. Gerade Jugendliche lassen sich durch sogenannte Influencer leicht beeinflussen. Doch keine Sorge: Auch Erwachsene fallen immer wieder auf diese Scheinwelt rein. Dabei darf man nicht vergessen, dass jeder Mensch nur die Highlights des Lebens zeigt. Teilweise sind die Highlights sogar frei erfunden.

Was man nicht sieht: Wie das Eis nach einem Bissen weggeworfen wird. Wie unangenehm heiß die Sonne im Hochsommer tatsächlich war. Und dass der Kreislauf aufgrund dessen mal wieder versagt hat.

Dass das Haus mit Pool an einem extrem hohen Kredit bei der Bank hängt. Dass die Freunde eher oberflächliche Bekanntschaften sind. Wie viele einsame Stunden man jeden Tag verbringt. Wie viele Ängste man jeden Tag empfindet. Wie häufig die Fitnessroutine übersprungen wird. Und wie viele normale Aufs und Abs im Leben des Influencers tatsächlich stattfinden. Eins darf man nie vergessen: Jeder Mensch, der sich auf Social Media Kanälen präsentiert, ist auch nur ein Mensch. Mit allen Macken und Unsicherheiten eines solchen. Wer sich das nicht ständig vergegenwärtigt, läuft Gefahr, in eine Scheinwelt zu flüchten. Schlimmer noch: Diese Scheinwelt zu wollen. Schnell empfindet man Eifersucht und Frust über das eigene Leben. Dass das nicht gesund ist und einem glücklichen Leben im Weg steht, sollte jedem klar sein.

Wer steckt wirklich hinter dem Bild?

Die dritte große Säule der Gefahren lautet: Man weiß nie, wer sich hinter dem Profilbild verbirgt. Das bedeutet einerseits: Wir kennen die Menschen nicht. Viele Influencer präsentieren ihr Leben scheinbar rund um die Uhr. Sie sind so präsent im Leben eines Nutzers, dass es sich anfühlt, als würde man sie kennen. Oft werden damit falsche Hoffnungen und Erwartungen geschaffen. Man darf nicht vergessen: Auch wenn es sich so anfühlt - befreundet ist man mit diesen Menschen nicht. Sie wissen im Zweifelsfall nicht mal, dass man existiert. Und es kann noch gefährlicher werden: Nämlich dann, wenn sich hinter dem Profilbild jemand ganz anderes verbirgt. Das 16-jährige Mädchen kann ein 50-Jahre-alter Mann sein. Man sollte daher niemals private Details teilen. Niemand sollte Handynummern oder gar Adressen im Internet preisgeben.

Und wenn man sich doch mal mit einer Internetbekanntschaft treffen will? Dann sollten mindestens diese fünf Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Internetbekanntschaft besteht schon über einen längeren Zeitraum (viele Monate oder sogar ein, zwei Jahre)
  • Bisher war die Kommunikation überwiegend angenehm. Es gab keine Momente, in denen man sich unwohl, verängstigt, beschämt oder unsicher gefühlt hat. 
  • Man trifft sich tagsüber an einem öffentlichen, belebten Ort: Zum Beispiel ein Café oder einem belebten Park. Niemals in abgelegenen Ecken, niemals zuhause und niemals im Dunkeln.
  • Man nimmt mindestens eine zweite Person mit zum Treffen: Das sollten im Idealfall sogar die Eltern sein. Alternativ kann auch der beste Freund/ die beste Freundin oder ein älteres Geschwisterteil mitkommen. 
  • Die Eltern werden informiert. Sie wissen, mit wem man sich trifft und wo. Besitzen die Eltern ebenfalls ein Smartphone, sollte man den Standort teilen. So ist man abgesichert

Die Internetbekanntschaft darf ruhig über diese Sicherheitsmaßnahmen informiert werden. Findet sie das komisch und versucht gar davon abzuraten, ist das ein ernstzunehmendes Warnsignal.

Fazit - Chancen nutzen und Gefahren erkennen

Social Media ist aus dem Leben vieler Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. So viele Chancen diese Netzwerke auch bieten: Man darf die Gefahren nicht vergessen. Wer sich die Gefahrenquellen regelmäßig vergegenwärtigt, kann jedoch einen verantwortungsbewussten Umgang lernen und pflegen. So kann Social Media für produktive und angenehme Zwecke genutzt werden.